Toshiba Satellite M30-261        Toshiba-M30

Hier gibt es einige Tipps und Hinweise zur Einrichtung von Debian GNU/Linux "Sarge" auf dem Toshiba Satellite M30-261. Dies war nicht ganz ohne Hindernisse zu bewerkstelligen. Die meisten Probleme konnten aber behoben werden, so dass der Laptop ganz ordentlich mit dem Debian-Standardkernel funktioniert.


Hardware Komponenten

  • Pentium M 1,5 GHz
  • 512 MByte RAM
  • 40 GByte Festplatte
  • 15,4" TFT-Display (WXGA)
  • 56K Modem (Softwaremodem)
  • 100 Mb/s Ethernet (onboard)
  • DVD-R/-RW & DVD+R/+RW Drive
  • WLAN Intel/PRO 2100 (802.11b)
  • Synaptic Touchpad
  • USB 2.0, Firewire (IEEE1394)
  • NVidia GeForce FX 5200 go 64 MByte
  • Sound intel8x0 Intel Corp. 82801DB (ICH4) AC'97 Audio Controller


X11

Um das 15,4" Display in Zusammenhang mit dem Graphikchip NVidia GeForce FX 5200 mit der Auflösung 1280x800 zum Laufen zu bekommen, gibt es 2 Möglichkeiten. Zum Einen funktioniert X11 mit dem "nv"–Modul. Es gibt dann aber ein paar Unstimmigkeiten mit der Farbauflöung bei 24 bit. Zum Anderen ist es relativ einfach das Kernelmodul mit dem module–assistant zu installieren. Im Moment ist Version 1.0.7174 aus dem stable-Zweig installiert. Alternativ funktioniert auch der direkte Treiber von NVidia. Die Installation ist dann recht einfach (Kernelquellen zum aktuell laufenden Kernel nicht vergessen). Anschließend ist die Konfigurationsdatei XF86Config-4 anzupassen. Die wichtigsten Änderungen werden im folgenden aufgezeigt. Die komplette XF86Config-4 kann hier eingesehen und heruntergeladen werden. Es ist auch ein Abschnitt zum Anschluß eines 2. Monitors vorhanden.

Section "Device"
        Driver    "nvidia"
        Option    "dpms"
EndSection
Section "Monitor"
        HorizSync      31.5 - 100
        VertRefresh    59 - 76
        Option         "DPMS"
        Option         "IgnoreEDID" "1"
        Modeline       "1280x800" 83.91 1280 1312 1624 1656 800 816 824 841
EndSection


Das Touchpad ist ein "Synaptics Touchpad", model: 1, Firmware: 5.9, Sensor: 15' -Modell und kann unter Kernel-2.6.x mit dem xfree86-driver-synaptics Paket zum vollständigen Leben erweckt werden. Ich habe die Einstellungen aus der README.Debian übernommen (siehe XF86Config-4, Section "InputDevice" Driver "synaptics") und nach einem Neustart des Xservers funktionierte es bestens.
Bei den regulären Mauseinstellungen habe ich die Option "CorePointer" auskommentiert. Im Server Layout ist das Touchpad (inkl. CorePointer) dann noch hinzuzufügen.

Section "ServerLayout"
        InputDevice    "Mouse[1]" "CorePointer"
EndSection


Damit funktionieren nun mit die wichtigsten Geräte und sogar vertikales Scrollen (rechter Touchpadrand) und horizontales Scrollen (unterer Touchpadrand) sind möglich.



Modem

Der kernelinterne Treiber CONFIG_SND_INTEL8X0M (zu finden unter Device Driver | Sound | ALSA | PCI devices) funktioniert hervorragend, so dass nur noch das Paket sl-modem-daemon_xxx.deb notwendig ist. Der Deamon startet beim booten automatisch, so dass sich mit wvdial das Modem finden lässt.



WLAN

Fürs WLAN gibt es den notwendigen Treiber und die Firmware bei ipw2100.sourceforge.net. Auch hier die README und INSTALL Dateien lesen, dann klappt es ohne Schwierigkeiten. Das Kernelmodul kann auch über den module–assistant installiert werden, was die bessere Wahl ist. Dann hat man gleich ein deb–Paket. Am Besten mit "kismet" testen. Funktioniert auf jeden Fall.

Das Wlan–Modul unterstütz den Wi–Fi Protected Access(TM) Mechanismus. Dazu installiert man das Paket wpasupplicant und modifiziert die Datei /etc/default/wpasupplicant, indem dort "ENABLED=1" und unter OPTION="–w –ieth1 –Dipw" noch das Interface und der Treiber aktiviert werden.

Weiterhin kopiert und dekomprimiert man die Beispieldatei /usr/share/doc/wpasupplicant/examples/wpa_supplicant.conf.gz nach /etc/wpasupplicant.conf und editiert den Abschnitt network. Ich habe dort nur die notwendigen Einträge stehen:

# Simple case: WPA-PSK, PSK as an ASCII passphrase, allow all valid ciphers
network={
        ssid="your ssid"
        key_mgmt=WPA-PSK
        psk=passwort
}


Your ssid und passwort müssen angepasst werden. Zum Erzeugen eines guten Passwortes eigent sich wpa_passphrase, das im Paket wpasupplicant enthalten ist.

Nun ist nur noch der Access Point zu konfigurieren. Bei mir läuft ein Linksys WRT54G (drahtloser Breitbandrouter), dessen Firmware ich durch OpenWRT ersetzt habe. Um WPA auf dem WRT54G zu aktiveren, muss das Paket nas installiert und einige Variablen angepasst werden. Das Setzen der Variablen auf dem Router erfolgt mit dem Kommando nvram set variable=wert.

# nvram set wl0_akm=psk
# nvram set wl0_crypto=aes
# nvram set wl0_wpa_psk=passwort
# nvram commit
# reboot


Damit ist WPA auf dem Router aktiviert. Auf dem Laptop wpasupplicant und gegebenenfalls network neustarten.

Die Wlan-Verbindung zwischen Router und Laptop ist zusätzlich mit OpenVPN abgesichert. Dies ist zwar nicht unbedingt notwendig. Half aber, die allernötigsten Dinge über OpenVPN zu lernen. Auf dem Router kann mit dem Befehl ipkg install openvpn die Software installiert werden. Auf den Seiten von OpenWRT ist die Konfiguration gut beschrieben. Damit die Kommunikation komplett über den Tunnel läuft, muß /etc/init.d/openvpn restart noch mal per Hand ausgeführt werden, weil der wpasupplicant-Prozeß zu spät startet. Dies "Fehlverhalten" ist schon in der Fehlerdatenbank bei Debian enthalten. Dies betrifft nur stable, in unstable ist der "Fehler" behoben.



Sound

Die Soundausgabe funktioniert mit dem Standardkernel ohne Probleme. Zur Einstellung und Erstkonfiguration alsaconf ausführen.
Unter Gnome2 sollte bei den Audioeinstellungen (Anwendungen | Desktop-Einstellungen | Audio) der Eintrag 'Sound-Server gemeinsam mit Gnome starten' deaktiviert werden. Dann funktioniert der Sound ohne Probleme.

Um das eingebaute Mikrophon nutzen zu können, muss mit alsamixer der Eintrag "Mic Sele" auf "Mic1" gestellt werden. Dann kann man sehr bequehm mit dem Gnome–Standard–Lautstärkeregler das Mikrophon ein– und ausschalten.



HAL — Hardware Abstaction Layer

Im Zusammenspiel mit dem gnome–volume–manager ist das automatische Erkennen und Einbinden der Wechselmedien ein Kinderspiel. Nach der Installation bei den normalen Benutzern die Gruppe "plugdev" hinzufügen. Um die Schwierigkeiten mit dem "NVidia"–Modul zu umschiffen, ist es notwendig das Modul explizit in die Datei /etc/modules einzutragen. Damit wird das Henne/Ei–Problem gelöst und die Grafik funktioniert wieder.



CD/DVD–Brenner

Zum Brennen von CD's eignet sich das Programm X–CD–Roast sehr gut. Entegegen dem Hinweis auf der X–CD–Roast Webseite funktioniert der ATA–Treiber im Kernel 2.6.8-16. Dazu muss die Datei /etc/default/cdrecord angepaßt werden. Mit dem Befehl cdrecord dev=ATA -scanbus holt man sich die notwendigen Informationen und trägt sie in die Datei ein.

CDR_DEVICE=cdrw
cdrw=ATA:1,0,0     –1     2m     ""


Das Brennen von DVD's funktioniert auch. Dazu muß der Pro-DVD-Schlüssel installiert werden. Am besten eignet sich dazu das Paket cdrecord-ProDVD von der Seite Debian-Unofficial.



Was noch nicht so richtig funktioniert

ACPI bis in die letzte Funktionalität tut noch nicht seinen Dienst. Stand-by und der Ruhezustand (Hibernate) arbeiten noch nicht korrekt. Und das LCD-Display schaltet nicht komplett ab. Die wichtigsten Fn-Tasten funktionieren (Fn-Esc (Mute), Fn-F1 (lock screen), Fn-F6 (LCD-dunkel), Fn-F7 (LCD-hell)) mit dem fnfx_xxx.deb-Packet. Auch die 3 seitlichen Tasten lassen sich damit belegen und viele andere Tastenkombinationen auch.



Kurioses

Ich benutze Gnome-2.8.x als Desktop-Oberfläche. Programme, die auf gtk+1.2 basieren (z.B. defoma, gnucash, xcdroast), haben nur eine sehr kleine Schrift, wenn man als Standardeinstellung de_DE@Euro ISO–8859–15 nutzt. In diesem Fall "locales" auf de_DE ISO–8859–1 lassen. (# dpkg-reconfigure locales).






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